Google und Co. wissen genau, was du suchst und liefern (perfekte?) Resultate
Informatische Bildung
solo4
Funktionen von Suchmaschinen
Blicke hinter die Kulissen von Google und Co.
Denke bitte kurz zurück an deine letzte Such-Anfrage. Nach was genau hast du
gesucht? Wurdest bei der Suchmaschine deiner Wahl fündig?
Suchanfragen an Suchmaschinen kann man grob in zwei Kategorien unterteilen: implizite und explizite Anfragen. Hast du
bei deiner letzten Wahl einfach zusammenhangslos (aus Sicht der Suchmaschine) ein einzelnes oder mehrere Wörter
eingegeben, so hast du eine implizite Suchanfrage ausgelöst. Hast du eine ganze Frage oder immerhin einen Kontext
miteingegeben, so wurde eine explizite Anfrage ausgelöst.
Im Modul «Funktionsweise
von Suchmaschinen» findest du diese Erklärung dazu:
Bei einer expliziten
Suchanfrage werden die Wörter der Anfrage so formuliert, dass der Kontext klar gegeben ist. Wenn nach «London»
gesucht wird, geht die Suchmaschine davon aus, dass die Hauptstadt Englands gemeint ist. Allerdings sind die
Suchergebnisse sehr vielseitig; Restaurants, Wikipedia, Aktivität, etc.. Mit einer expliziten Suchanfrage gebe
ich den Kontext und schreibe in die Suche direkt rein, was gesucht wird. Wird «London Wetter» eingeben, ist der
Kontext klar ersichtlich.
Oft werden bei Suchanfragen Wörter ohne konkreten Zusammenhang eingegeben. Trotzdem sind die
Ergebnisse verblüffend genau auf uns zugeschnitten. Da wir nicht sehen können, wie die Suchmaschine unsere
Anfrage interpretiert hat, handelt es sich um eine implizite Suchanfrage. Bei der impliziten Suche versucht die
Suchmaschine zu erraten, wonach Sie suchen, auch wenn Sie es nicht genau gesagt haben. Sie sieht sich die von
Ihnen eingegebenen Wörter an und versucht, die Bedeutung dahinter zu verstehen. Wenn Sie z. B. «Wetter heute»
eingeben, kann die Suchmaschine erraten, dass Sie das aktuelle Wetter in Ihrer Gegend wissen wollen, auch wenn
Sie nicht gesagt haben: «Wie ist das Wetter heute?»
Implizite Suchanfragen sind deutlich komplexer: die Suchmaschine muss selber einen Kontext zu deinen
Suchwörtern finden. Die Interpretation der Anfrage löst verschiedene Mechanismen aus. Mit grosser Wahrscheinlichkeit
wird deine Suchhistorie und deine persönliche Datenspur im Internet miteingezogen. Suchst du beim Stichwort «Bank»
eher nach einem Finanzinstitut oder doch lieber nach einer lauschigen Ecke mit Aussicht zum entspannen? Wird dir
beim Stichwort «Radio» direkt dein Lieblingssender angezeigt oder ein Link zum Online-Shop, um ein neues Radio zu
kaufen? Oder siehst du zuoberst doch eher eine «gesponserte Anzeige» zum Nummer-1-Sender aus deiner Region?
Arbeitsauftrag
Suchmaschinen
und ihre Eigenheiten
Ziel: Die Schpler:innen erkennen, dass
Suchmaschinen unterschiedliche Suchresultate liefern, je nach Algorithmus, Personalisierung
und Finanzierung der Inhalte. Sie lernen, wie Suchergebnisse zustande kommen, was die
Reihenfolge beeinflusst, und wie kritisch mit digitalen Informationen umgegangen werden
kann.
Auftrag:
Wähle 3-4 Suchmaschinen deiner Wahl aus. Überlegt euch in der Klasse ein paar spannende
implizite sowie explizite Suchbegriffe. Lass die Lernenden nun die Suchbegriffe bei
verschiedenen Suchmaschinen testen: was kommt dabei heraus?
Die Resultate kannst du nun mit den Schülerinnen und Schüler besprechen, mögliche
Diskussionspunkte sind die folgenden:
Welche Suchmaschine hat die relevantesten (besten) Treffer angezeigt?
Wie weit oben in der Liste habt ihr wirklich passende Resultate gefunden?
Könnte die Resultateliste personalisiert und auf uns zugeschnitten
sein? Wie finden wir das heraus? (Stichwort: Standort, Tracking,
Such-Historie)
Wurde dafür bezahlt, dass spezifische Resultate zuerst angezeigt
werden?
Wieso ist genau das erste Resultat zuoberst in der Liste mit den
Suchresultaten? (Stichwort: Ranking)